(English version below)

Alle, die mir ein bisschen länger schon folgen, wissen bestimmt, dass ich vom September bis Januar im Rahmen eines Auslandspraktikums im schönen Italien war. Um genauer zu sein in San Remo. Und über diese Erfahrung möchte ich euch ein bisschen erzählen.

Italien kennen die meisten als DAS Urlaubsland für den Sommer. Es ist uns irgendwie vertraut. Das Essen ist auch in unsere heimische Küche voll integriert. Doch für so lange Zeit nach Italien gehen wohl die Wenigsten. Und dann auch noch im Winter? Das Ganze war schon ziemlich aufregend.

Mein Glück war, dass sich die Firma um meine Wohnung gekümmert hat. Die Wohnungssuche ohne Italienisch-Kenntnisse blieb mir also erspart. Ich landete mit anderen Praktikanten in einer sehr großen und zentral gelegenen Wohnung mitten im Zentrum San Remos. Wahrscheinlich wurde sie einmal in den 70ern oder noch früher eingerichtet – und seitdem hat sich nichts mehr verändert. Doch laut meiner Italienisch Lehrerin vor Ort, ist das auch bei vielen Hotels der Fall. Dementsprechend haben wir wohl mehr als authentisch gelebt.

Doch genug davon, wie ich gewohnt habe. Es gibt doch ein paar interessante Aspekte, von denen ich euch gerne erzählen würde würde.

Italien im Winter

Den Winter am Meer habe ich mir immer nicht so schön vorgestellt. Immer etwas feucht und nie Schnee aber auch keine Sonne. Das ist so ziemlich falsch. Zumindest in diesem Winter hat es überhaupt nicht zugetroffen. Bis in den Oktober hinein war es so warm, dass man mit kurzer Hose raus konnte und sogar schwimmen gehen, war zu dieser Zeit noch möglich. Habt ihr schon mal versucht im Oktober im heimischen See zu baden? Könnte frisch werden. Doch ich lag Anfang Oktober noch am Strand im Bikini und habe mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ein großer Vorteil für mich, dass San Remo direkt am Meer liegt und ich keine 10 Minuten bis zum Wasser brauchte.

Kurze Klamotten

Das war Anfang Oktober!

Als der Herbst dann langsam voranschritt, wurde es auch für eine Frostbeule wie mich irgendwie zu kühl zum Baden. Aber die Hartgesottenen lassen sich davon ja nicht abhalten. Und obwohl ich nicht mehr den Sprung ins kühle Nass wagte, so war es doch bis Ende November noch so warm, dass das ein oder andere Eis in der Sonne und ohne Jacke genossen werden konnte. Temperaturen über 20° waren dabei nicht selten.

Und trotz der Wärme gibt es einen entscheidenden Vorteil zu dieser Jahreszeit in Italien zu sein: Es gibt keine Touristen. Man ist fast alleine unter den Einheimischen. Und das ist herrlich. Scheint sich San Remo nämlich im Sommer in eine überlaufene Hochburg für Sommertouristen zu verwandeln, so ist man im Winter quasi alleine. Man findet in den Cafés und Restaurants immer einen Platz und die Geschäfte sehen nicht aus wie nach einer Heuschreckenplage.

Ice Sun

Dazu kommt natürlich, dass man den kalten deutschen Winter etwas hinaus zögern kann. Wie kalt war es im November in Deutschland und Österreich? Ich erinnere mich an sehr frostige Bilder meiner Freunde und Familie. Und an den Neid, wenn ich ein Foto von meinem Eis geschickt habe.

Italienische Weihnachtstage

Schön ist auch die Vorweihnachtszeit. Klar, da brauchte man dann auch dort irgendwann eine dicke Jacke und hat die Sandalen gegen die Winterstiefel getauscht. Das Problem ist: Man gewöhnt sich ja an die hohen Temperaturen. Ich lief dort bei 10° in der gleichen Winterjacke rum, wie hier in Deutschland bei -10°C. Gut, die Leggings unter meiner Hose konnte ich mir sparen. Aber ansonsten…

Casino San Remo

Die Dekoration des Casino San Remo

In den Läden wird frühzeitig der typisch italienische Weihnachtskuchen Panettone verkauft. Das Rezept dazu findet ihr in meinem Blog Post das Brot vom Toni. Und auch wenn die Italiener mit der Dekoration etwas später dran sind, so geben sie sich dafür dann extra viel Mühe, wenn sie soweit sind. Auf den Straßen werden überall kleine Weihnachtsbäume aufgestellt und die Gebäude und Straßenzüge werden mit Girlanden und Lämpchen verziert, sodass es nur so glitzert überall. Sogar die Begrenzungspfosten am Gehweg bekommen kleine Schleifchen verpasst. Ich muss sagen: auch ohne Schnee war es fast mehr Winterwunderland als anderswo. Sie lieben Weihnachten.

Aperol Sprizz

Und dennoch kann man sich einen Aperol Sprizz hier und da in der Sonne gönnen. Auch Mitte Dezember. Oder einen Tag vor Weihnachten. Surreal. Aber eine Erfahrung wert. Und ja, es regnet schon ab und zu. Aber oftmals dann in Verbindung mit Gewittern. Und das fühlt sich schon fast wieder wie Sommer an.

Da es genug der ersten Eindrücke ist, mache ich an dieser Stelle Schluss. Aber nächsten Dienstag gibt es die Fortsetzung mit den Unterschieden zu Deutschland und ein paar wertvollen Tipps für Vorort 🙂

 

 

San Remo Meer

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English Version

Everybody who follows my blog for a bit longer knows, that I’ve been to Italy from September to November because of an internship. To be more accurate: In San Remo. And I want to tell you a little about this experience.

Italy is known for THE holiday destination in summer. We know it somehow. And the food is completely integrated in our daily meals. But for such a long time going to Italy not a lot of people do. And also in Winter? This has been really exciting for me.

Lucky me, the company looked for a flat for me, so this was no problem. I lived in a big flat with other interns in the center of San Remo. I think the furniture is there for 40 or 50 years and nothing has changed since then. But as I know from my Italy teacher: a lot of places and hotels are like this in this region. So I lived more than authentic.

But enough from how I lived. There are some interesting questions I want to give you an answer to.

Italy in Winter

I imagined winter at the sea as not that beautiful. Always mossy but no snow and also no sun. That’s almost completely wrong. At least this winter it was wrong. Until the middle of October it has been so warm, that I could wear short pants and also for swimming it was still warm enough. Did you already try swimming in October in a local lake? May be very chilly. But I’ve been on the beach in October in Bikini and the sun warmed my tummy. A big advantage, that San Remo is directly at the sea and I didn’t need more than 10 minutes to the water.

Sunrise San Remo

Sunrise on my way to work

As the autumn was getting colder, there was a point, where swimming wasn’t possible anymore. But this was not that bad. Because it was so warm until the end of November, that I hardly needed a jacket and one or another ice in the sun was also included. Often it has been around 20° during the day.

And there is another advantage to be in Italy at this time of the year: There are no tourists. You are almost alone among the locals. And this is wonderful. When in summer San Remo is overcrowded with tourists, but in winter you are for yourself. There is always a table left in the cafes and bars and the shops do not look like they got robbed.

Plus: You can shorten the cold German (or northern Europe) winter. How cold has it been in the northern parts of Europe in November? I remember frosty pictures from my friends and family. And the envy, when I sent a picture with an ice in the sun.

San Remo Morning

Christmas in Italy

Also beautiful is the time before Christmas. Of course I had to change the sandals for a thick jacket and winter boots at one point. The problem is: You get used to the high temperatures. So I walked around in the same way at 10°C as I do now at -10°C. Okay, there has no leggings under the normal trouser been used. But everything else…

All the shops sell the typically Italian Christmas cake Panettone at a very early point. You can find the recipe here (only German). And the Italian decorate the streets a little late, compared to Germany. But then they put extra effort in it. In all the streets there are small Christmas trees on the street. And there are lanterns and holiday lights on every building, so that it is sparkling everywhere. Even the poles on the sidewalks had little meshes around them. I have to say: even without snow it has been more of a winterwonderland than in other cities. They just love Christmas.

But you can also enjoy the Aperol Sprizz in the sun one time or another. Also in the middle of December. Also one day before Christmas. Surreal. But a nice experience. And yes, sometimes it is raining. But often together with thunderstorms. And this almost feels like summer.

So, and because this part is already that long, I make a break at this point. And next week there will be the second part. With the differences between Germany and Italy and also very valuable tips for places at San Remo.

Love ♥ Dorie

Sunset in Ventimiglia

 

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