Georgien Urlaub: 5 Dinge, die du wissen solltest!
Urlaub in Georgien wird langsam auch von der Mitteleuropäischen Welt entdeckt. Was früher ein beliebtes Reiseziel innerhalb der Sowjetunion war, etabliert sich langsam zum gängigen Reiseland. Wenngleich man bislang noch verwundert angeschaut wird und eine Portion Abenteuerlust zur Reise gehört. Doch vor Ort wurde ich von vielen Dingen absolut überrascht. Hier sind meine 5 wichtigsten Tipps für deinen Georgien Urlaub.
1. Jedes Gericht ein Gedicht: Diese Speisen musst du probieren
Der erste Punkt ist auch der für mich wichtigste, denn ich war überrascht, WIE GUT das georgische Essen ist. Dass es lecker sein soll, habe ich schon öfters gehört, aber das wurde auch schon über andere Küchen behauptet und die haben mich dennoch nicht so vom Hocker gerissen. In Georgien war aber ungefähr alles köstlich, was ich probiert habe und von den geschmacklichen Nuancen her ganz anders als bei uns. Mein absoluter Favorit sind die verschiedensten Variationen an Khinkali. Aber auch diverse Auberginen-Variationen, der Hang überall Granatäpfel rein zu geben oder die unglaublich leckeren Salate mit Nüssen, haben mich begeistert. Ein weiterer Favorit: Chashushuli, aber auch Khachapuri lohnt sich zu kosten. Der große Vorteil: Essen gehen in Georgien ist wahnsinnig billig. Also ruhig mehr bestellen und alles einmal kosten.
2. Im Georgien Urlaub die Natur und Kultur bewundern
Inspiriert von der atemberaubenden Natur, war meine Neugier auf Georgien geweckt. Doch die Realität übertraf meine Erwartungen bei weitem. Der majestätische Kaukasus und die malerischen Landschaften boten ein völlig neues Level der Schönheit. Überraschenderweise entdeckte ich auch die reiche Vielfalt der georgischen Kultur. Normalerweise zieht es mich nicht dazu, jede Kirche oder jeden Tempel zu besuchen. Doch in Georgien war das anders: Jahrhundertealte Gebäude, harmonisch in die malerische Landschaft eingebettet, boten jedes Mal einen neuen sehenswerten Anblick. Häufig thronten sie auf Hügeln und boten einen atemberaubenden Panoramablick. Ein Ausflug zu diesen Klöstern und Kirchen lohnt sich allein schon wegen der Aussicht, den die Standorte bilden.
Hier sind die wichtigsten Klöster rund um Kutaisi:
- Gelati-Kloster: Ein UNESCO-Weltkulturerbe, das im 12. Jahrhundert gegründet wurde und für seine atemberaubenden Fresken und architektonische Schönheit bekannt ist.
- Motsameta-Kloster: Malerisch auf einem Felsvorsprung über dem Fluss Rioni gelegen, bietet dieses Kloster eine ruhige und spirituelle Atmosphäre.
- Bagrati-Kathedrale: Eine historische Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert, die kürzlich restauriert wurde und einen großartigen Blick auf Kutaisi bietet.
Und diese Orte darfst du in Tiflis nicht verpassen:
- Metechi-Kirche in Tiflis: Diese alte Kirche thront auf einem Felsen über dem Fluss Kura und bietet einen herrlichen Blick auf die Altstadt von Tiflis.
- Sameba-Kathedrale in Tiflis: Auch bekannt als die Heilig-Geist-Kathedrale, ist dieses beeindruckende Gotteshaus eines der größten orthodoxen Kirchengebäude der Welt und ein modernes Wahrzeichen der Stadt.
Diese Klöster sind nicht nur religiöse Stätten, sondern auch wichtige kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten.
3. Augen auf im Straßenverkehr: Georgier und Autofahren
Inmitten der faszinierenden Eindrücke, die Georgien bietet, stieß ich auf eine Herausforderung: den georgischen Straßenverkehr. Kaum ein Auto scheint unversehrt zu sein und Unfälle gehören leider zur Tagesordnung – auch wir waren in einen verwickelt. Die Fahrweise der Georgier ist nicht nur schnell, sondern auch risikoreich. Zusätzlich erschwert die Tatsache, dass etwa 30% der Fahrzeuge das Lenkrad auf der rechten Seite haben, die Situation. Diese Modelle werden oft günstig aus Asien importiert, was dazu führt, dass beim Überholen oder Linksabbiegen die Sicht stark eingeschränkt ist und man sich bereits auf der Gegenfahrbahn befindet, bevor man mögliche Gefahren erkennen kann. Bei einigen Fahrmanövern haben wir daher wirklich Nerven gelassen.
Bei zukünftigen Reisen nach Georgien werde ich versuchen, vermehrt auf das Schienennetz auszuweichen, auch wenn dieses nicht so gut ausgebaut ist. Besonders zu entlegenen Naturschutzgebieten und Sehenswürdigkeiten gelangt man oft nur mit dem Auto. Mein Ratschlag: Suche nach einem seriösen Reiseunternehmen und heuere einen erfahrenen Fahrer an, der über ein sicheres Fahrzeug mit gängigen Sicherheitsstandards verfügt. Ich möchte keine Angst schüren, doch ist Vorsicht im georgischen Straßenverkehr geboten und dies war meine einzige negative Erfahrung während meines Urlaubs in Georgien.
4. Sicherheit in Georgien
Abgesehen vom Straßenverkehr ist Georgien ein wirklich sicheres Reiseland. Auch nachts als Frauen auf den Straßen haben wir uns kein einziges Mal unsicher oder bedroht gefühlt. Abgesehen von den üblichen chauvinistischen Handlungen wie Blicke, Pfeifen oder ein Spruch, hat sich alles im Rahmen gehalten. Angst um unsere Wertsachen hatten wir eigentlich nie (solang man sich halt umsichtig verhält) und auch die Einheimischen meinten, dass es kein Problem ist alleine abends unterwegs zu sein.
Georgien ist immer wieder beeinträchtigt durch die Kriegshandlungen zweier Gebiete in denen ein Konflikt mit Russland herrscht. Diese Gegenden gilt es zu meiden, denn hier ist man wirklich nicht mehr sicher. Und wie die jüngsten Entwicklungen gezeigt haben, kann auch das politische Gemüt hochkochen, weshalb es zu Ausschreitungen und Protesten kommen kann. Daher lohnt es sich vor einer Reise die politische Lage im Blick zu behalten und auf den Seiten des Auswärtigen Amtes neuste Meldungen einzuholen. Aber dann: Grünes Licht.
5. Reserviert aber lieb: Sprache und Offenheit
Georgien ist bekannt für seine reiche kulturelle Vielfalt, die durch Jahrhunderte der Geschichte und die Begegnung verschiedener Völker geprägt ist. Es gibt zahlreiche ethnische Gruppen in Georgien, darunter Georgier, Armenier, Aserbaidschaner, Russen und viele mehr. Diese Vielfalt spiegelt sich in den Traditionen, Sprachen, Bräuchen, Küchen und religiösen Praktiken wider. Insgesamt kann man sagen, dass Georgien eine Fülle an kulturellen Einflüssen und Traditionen beherbergt, die es zu einem faszinierenden und facettenreichen Reiseziel machen.
Die anfängliche Zurückhaltung der Georgier hat mich überrascht, besonders angesichts ihrer kulturellen Vielfalt. Nach den ersten paar Sätzen wich die Skepsis jedoch meist schnell Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Obwohl offene Arme nicht sofort entgegengebracht wurden, erlebte ich dennoch eine Wärme und Gastfreundschaft, die mir zeigte, dass die meisten Menschen hier freundlich gesinnt sind. Verglichen mit dem Ruf der oft als unfreundlich geltenden Wiener Kellner könnten sich einige von ihren georgischen Kollegen eine Scheibe abschneiden. Denn hier ist der berühmte Wiener Schmäh oft nicht zu finden; stattdessen begegnet man manchmal einer eher mürrischen Stimmung, ohne den typischen Humor.
Es ist außerdem hilfreich, einige Worte Russisch zu beherrschen. Aufgrund der sowjetischen Vergangenheit sprechen vor allem ältere Georgier diese Sprache noch gut. In Situationen, in denen das Englische nicht ausreicht, kann dies äußerst nützlich sein. Die jüngere Generation lernt jedoch zunehmend Englisch in der Schule, daher ist die Verständigung meistens möglich.
Suma sumarum ist Georgien ein wunderschönes Land und definitiv eine Reise wert. Ich war leider viel zu kurz da und würde gerne wieder zurückkehren, nicht nur des leckeren Essens wegen, sondern um noch mehr unberührte Natur zu erleben und weiter in die Kultur einzutauchen.
1 Comment
Tom
7 Monaten agoDanke für die sehr guten Tipps. Die Reise ist nicht nur gut beschrieben sondern auch schön fotografiert. Bisher hatte ich das Land als eher „unaktraktiv und ZU nah an Russland vermutet, aber nach Deiner Beschreibung ist es offensichtlich eine echte Alternative zu so manchem südeuropäischen Land die sehr oft „überlaufen“ sind.