Nürnberg zu Fuß
Nürnberg, meine Heimatstadt. Ich kenne sie wie meine Westentasche und natürlich bin ich Nürnberg zu Fuß viele Male abgegangen. Auch jetzt war ich wieder auf Heimaturlaub und habe ähnlich wie bei meinem Rom zu Fuß Beitrag eine Rute mit den meiner Meinung nach schönsten Sehenswürdigkeiten zusammen gestellt.
Nürnberg zu Fuß Route
- Dürer Haus, Dürer Hase und Wanderer am Tiergärtner Tor
- Kaiserburg
- Weißgerbergasse
- Kettensteg
- Henkersteg
- Trödelmarkt
- Hauptmarkt und Schöner Brunnen
- Adlerparkhaus
- Lorenzkirche
- Handwerkerhof
Je nach Geh-Geschwindigkeit kann man die Strecke in einer Stunde ablaufen. Aber ich empfehle mehr Zeit einzuplanen und sich in 2-3h gemütlich durch die Altstadt treiben zu lassen.
Nürnberg zu Fuß im Detail
1. Der Startpunkt: Tiergärtner Tor
Damit wir die Stadt einmal durchqueren, starten wir am Tiergärtner Tor. Das befindet sich direkt unter der Burg und eröffnet die Erkundungstour mit einer eindrucksvollen Kulisse. Direkt dahinter befindet sich auch schon eines der Highlights Nürnbergs: Der Dürer Hase und das Dürerhaus. Gerade hier stehen noch viele traditionelle Fachwerkhäuschen und vor einem eröffnet sich die mittelalterliche Innenstadt. Rechts neben dem Tor in die Stadtmauer eingebaut, befindet sich „Der Wanderer„. Eine kleine Kneipe, die sich vor allem bei den jungen Nürnbergerinnen und Nürnbergern großer Beliebtheit erfreut. Denn hier kannst du einfach dein Bier „To Go“ holen und dich dann auf den leichten Hang neben all die anderen jungen Leute setzen und die Abendsonne genießen. Dein Glas gibst du einfach im Anschluss zurück.
2. Die Kaiserburg
Geht man rechts am Wanderer vorbei die kleine Treppe hinauf, leicht rechts, dann wieder hoch und schließlich links, steht man vor dem Eingang der Burg. Das große Tor ist immer offen und kann jederzeit besucht werden. Ihr gelangt dahinter zu einer Aussichtsplattform mit einem herrlichen Blick über die Stadt.
Kleiner Geheimtipp: Statt gerade aus durchs Tor rechts hinten zwischen Mauer und Haus durchgehen denn so gelangt ihr zum kaiserlichen Rosengarten. Dessen Öffnungszeiten sind aber leider sehr mager und oftmals hat der Garten zu.
Weiter nach rechts durch das nächste Tor, was auch meistens offen ist, kommt ihr in den nächsten Hof der Kaiserburg. Hier befinden sich ein Café und ein paar Läden. Außerdem gelangt man von hier aus dann in den letzten Innenhof von dort aus man dann auch die Burg besichtigen kann. Dieser letzte Hof ist aber nur zu den Öffnungszeiten betretbar.
3. Weißgerbergasse
Nach Erkunden der Burg geht es wieder einen Teil des Weges zurück, aber diesmal die große Straße gerade aus den Berg hinunter Richtung Hauptmarkt. Vor dem Hauptmarkt biegen wir allerdings an der Sebalduskirche nach rechts ab und halten uns an der Gabelung links. Schon stehen wir in der Weißgerbergasse, eine der malerischsten Straßen, die man in Nürnberg zu Fuß erkunden kann.
Es ist eine der wenigen Straßen, die im Krieg verschont geblieben sind und zudem liebevoll renoviert wurden. Im Mittelalter waren hier die Weißgerber angesiedelt, von denen der Name der Straße kommt.
4. Kettensteg
Gleich am Ende der Weißgerbergasse auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt der Kettensteg. Rechts wurde das Ufer mittlerweile saniert und lädt zum Verweilen ein. Ein kleiner Spaziergang über die Kettenbrücke bringt einen auf die andere Seite der Pegnitz. Und von hier aus ist es auch nicht mehr weit zum nächsten Ziel.
5. Henkersteg
Der wurde so benannt, da sich an seinem Ende die Henkerswohnung befand. Der Steg existiert schon seit vielen hundert Jahren und wurde immer wieder renoviert und restauriert. Von ihm aus hat meinen schönen Blick den Pegnitzarm hinauf und an seinem Ende findet man den Trödelmarkt. Hier sind viele Cafés und kleine Handwerksläden.
6. Trödelmarkt
Der Trödelmarkt ist ein Verkehrsknotenpunkt und gleichzeitig eine Insel, deren Brücken in alle Richtungen schönes bereit halten. Überquert man ihn gerade aus, kommt man zur Liebesinsel mit Blick auf die Fleischbrücke und daran vorbei zum Hauptmarkt. Rechts führt eine Brücke zur Kaiserstraße hoch, die mit Boutiquen und Bars gesäumt ist. Und links kommt man über eine Brücke zum neu renovierten Augustinerhof und diesen durchquerend ebenfalls zum Hauptmarkt. Unserem nächsten Stopp.
7. Hauptmarkt
Hier ist das ganze Jahr über etwas los. Am berühmtesten ist wohl der Nürnberger Christkindlesmarkt, der sich über das komplette Areal erstreckt. Zudem weiter bis zum Rathausplatz, der Fleischbrücke und dem Hans-Sachs-Platz.
Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit findet man hier verschiedenste Veranstaltungen, Wettberwerbe oder Märkte, wie den Ostermarkt oder den Wochenmarkt. Und über dem ganzen thront die eindrucksvolle Frauenkirche.
Am linken Ende vor dem Rathaus befindet sich der Schöne Brunnen, um den sich etliche Sagen drehen. An seiner Vorderseite befindet sich ein goldener Ring, an dem viele für Kinderglück drehen. Eine echte Nürnbergerin weißt aber: nur der schwarze metallene Ring auf der Rückseite bringt wirklich Glück. Alle anderen Ringe im Geländer lassen sich tatsächlich nicht drehen.
8. Adlerparkhaus
Ein seltsamer Stopp auf einer solch historischen Route. Verlässt man jedoch den Hauptmarkt und geht an seinem linken Ende über die Museumsbrücke Richtung Lorenzkirche bergauf, findet man die 2. Straße rechts das Adlerparkhaus, was einen herrlichen Blick über die ganze Stadt bietet. Einfach durch den Kassenraum und mit den Aufzug in den 7. Stock. Und schon schaut man auf die Burg, den Hauptmarkt und die vielen roten Dächer der Nürnberger Altstadt. Gerade zum Sonnenuntergang ein herrlicher und kostenloser Geheimtipp.
9. Lorenzkirche
Vom Adlerparkhaus weiter den Berg hoch, steht die Lorenzkirche. Weniger die Kirche selbst, als vielmehr der Ort an dem sie steht, ist hier der Knackpunkt. Denn sie ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt und direkt an der U-Bahn, sondern von hier führen auch die beliebtesten Shoppingstraßen weg: Die Karolinenstraße, die Königsstraße und ums Eck die berühmte Breite Gasse, die auch oftmals als Synonym fürs Shopping in der Innenstadt steht.
10. Handwerkerhof
Als letzter Punkt auf der Karte steht der Handwerkerhof. Diesen erreicht man, wenn man der Königsstraße Stadtauswärts Richtung Hauptbahnhof folgt. Der Handwerkerhof ist in den historischen Waffenhof der Frauentormauer eingebettet. In seinem Inneren fühlt man sich direkt in ein anderes Zeitalter versetzt. Dabei sind die kleinen Häuschen erst in den 1970er Jahren entstanden. Das tut der Idylle aber keinen Abbruch. Von hier aus gelangt man außerdem ganz einfach zum Hauptverkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof, von wo aus man bspw. das Dokumentationszentrum ansteuern kann, oder auch das neue Museum.
Nürnberg zu Fuß noch weiter entdecken
…kann man an vielen weiteren Orten, wie der neu aufbereiteten Wöhrder Wiese, dem Dokumentationszentrum oder im Tiergarten. Aber mit dieser kleinen Route bekommst du einen grandiosen Überblick über einige Highlights der historischen Innenstadt – auch wenn damit noch lange nicht alles entdeckt ist.
4 Comments
Birgit
6 Monaten agoEs gibt sicher viele Beschreibungen die Innenstadt von Nürnberg zu erkunden, aber du hast es kurz und verständlich erklärt, wie man in relativ kurzer Zeit Interessantes erkunden kann. Eine gute Idee und mit sehr stimmungsvollen Bildern unterstützt, die wirklich dazu einladen loszulaufen. Danke
Dorie
6 Monaten agoDanke für das liebe Feedback! Freut mich sehr!
Tom
6 Monaten agoSchöne Aussichten und Ansichten, die Beschreibung gefällt mir wiedermal sehr gut.
Dorie
6 Monaten agoDanke, freut mich zu hören 🙂