First posted 23rd May, 2016. Updated 23.02.2024. | English version below.

Der Khao Yai Nationalpark liegt nicht weit von Bangkok entfernt und ein Abstecher lohnt sich auf alle Fälle. Es ist ein wunderschöner Nationalpark, mit einer artenreichen Flora und Fauna. Von den Nationalparks, die ich bisher gesehen habe, ist der Khao Yai ganz weit vorne in der Bestenliste.

Übernachtung

Übernachtet haben wir bei Bobby’s Apartments. Bobby heißt eigentlich Mike, ist Deutscher und leitete die Apartments mit seiner thailändischen Frau zusammen, die einfach göttlich kochen kann. Leider kann ich die Seite mittlerweile nicht mehr finden. Damals waren wir auf jeden Fall sehr zufrieden und ich denke auch heute ist das eine gute Anlaufstelle.

Auch unsere 1,5-tägige Dschungeltour haben wir über Mike gebucht und waren total glücklich.

Die Dschungeltour im Khao Yai Nationalpark

Der erste Tag war nur ein halber Tag. Ein typisch thailändischer Pick-up holte uns ab. Auf den schmalen Bretterbänken auf der Ladefläche ging es dann irgendwo ins Nirgendwo. Wir hatten keine Ahnung, was die Reise bringen wird. Nach einem Abstecher auf einem Markt, fuhren wir schließlich zu einer Quelle im Wald. Hier, unweit der Straße hat sich ein großer natürlicher Pool gebildet. Das Wasser ist tiefblau und klar und richtig kalt. Aber bei der tropischen Hitze tut eine kleine Abkühlung gut. Die einheimischen Kinder waren vom Einfall der weißen Touristen-Truppe ein wenig verunsichert und zogen sich lieber etwas zurück. So übernahmen wir die Rolle der Kinder und plantschten ausgelassen im klaren Wasser.

Zu meinem Leidwesen hatte ich einen Badeanzug an und keine Wechselklamotten dabei. Man sollte meinen, dass es in Thailand warm genug ist und alles sofort trocknet. Doch der Tag neigte sich dem Abend zu, die Sonne hatte schon längst nicht mehr die benötigte Kraft. Und im Fahrtwind auf der Ladefläche des Pick-ups sitzend, lernte ich dann ganz schnell, dass auch in Thailand nasser Stoff auf der Haut ganz schön kalt werden kann. Doch da musste ich durch.

Noch mit den letzten Sonnenstrahlen kamen wir an einer Erhöhung an, von der aus wir weit in die Landschaft schauen konnten. Fledermäuse sollten hier zu beobachten sein. Erst die kleinen, dann die großen. Wir waren gespannt, hatten wir sie doch kurz zuvor erst an der Decke einer Höhle hängen sehen. Und die sollen dann so pünktlich starten?

Ja. Im Vergleich zu mir sind die Fledermäuse richtig pünktlich, wenn der Wecker klingelt. Und wie uns prophezeit wurde, kaum war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden, kamen die kleinen Fledermäuse aus ihren Höhlen gestartet. Und dann die Großen. Lange schwarze Fäden aus Fledermausschwärmen zogen sich über den Horizont und in die Landschaft hinein. Ich wusste nichtmal dass es Fledermausschwärme gibt.

Natürlicher Pool im Khao Yai Nationalpark

Der zweite Tag

Auch am zweiten Tag sprangen wir wieder auf unseren Pick-up und düsten direkt in den Nationalpark. Unser Guide hieß Anon und war der motivierteste und begeistertste Guide, den ich je hatte. Man hatte das Gefühl, dass er seinen Job mit ganzem Herzen ausführt. „Look, look, sexy Monkey“, rief er jedes Mal, wenn er irgendwo in den Wipfeln einen Gibbon ausfindig gemacht hatte. Dann hüpfte er immer ganz aufgeregt aus dem Auto und deutete in die Bäume, wo wir nur Grün sahen. Um dann, irgendwann irgendwo einen schwarzen Fleck zu entdecken. Wie sieht dieser Mensch das?

Als wir tief genug im Nationalpark waren, zogen wir unsere sexy Blutegel-Socken an, die eher an Säcke erinnerten und stapften Anon in den Wald hinterher. Alle Nase lang lies er einen Gibbon-Ruf los, um festzustellen, ob welche in der Nähe sind. Und wenn wir ganz aufgeregt riefen „Da hat einer geantwortet“, dann lachte Anon bloß. „Das ist doch nur ein anderer Guide!“. Echt jetzt? Klang für mich same same. But different. Wir stolperten also durch den Dschungel, mit selbstgebastelten Blätter-Hüten auf dem Kopf, die uns Anon gemacht hatte, vorbei an riesigen Bäumen, Termitenbauten und Stabheuschrecken. Es war ruhig im Dschungel und mir war das für meine erste Dschungelwanderung auch ganz recht so.

Gibbon mit Baby im Khao Yai Nationalpark

Nach einiger Zeit traten wir aus dem Dschungel ins Freie und folgten einem schmalen Pfad durchs Elefantengras zu einem Aussichtsturm. Hier verharrten wir in der starren Hoffnung Elefanten dabei zu beobachten, wie sie zu ihrem Wasserloch kommen. Aber das ist nunmal kein Zoo und die Elefanten hatten keine Lust sich zu zeigen. Nur die großen Löcher in den Büschen am Rand vom Wald zeugten davon, dass die Dickhäuter hier schon vorbeigekommen waren. So groß und doch so schwer zu entdecken.

Es roch nach Regen und auch das kann ein Grund für die Abstinenz der Elefanten gewesen sein. Denn wer möchte schon nass werden? Wir hatten unseren Weg fortgesetzt und waren zurück zum Pick-up gekehrt und auf einen Berg gefahren. Wald und Hügel so weit das Auge reichte. Es machte mich glücklich zu sehen, wie groß der Khao Yai Nationalpark ist. Auch wenn das ein naiver Gedanke ist, denn ich bin so ein kleiner Mensch und kann nicht wirklich weit schauen.

Der Regen machte seine Androhung wahr und als wir noch oben auf dem Berg standen, zog eine Wand den Hang hinauf. Für Sekunden konnte man sie wirklich auf einen zukommen sehen, so klar abgeschnitten war diese Grenze. Ich hatte das noch nie gesehen. Wir flüchteten zurück zum Pick-up, denn wie die Elefanten, waren auch wir nicht erpicht darauf nass zu werden.

Wasserfall im Khao Yai Nationalpark

Einige Zeit später war die Sonne wieder da und wir befanden uns an irgendeiner anderen Stelle im Dschungel an einem wunderschönen Wasserfall. Die Schilder sprachen von Baden verboten, den meisten Menschen war das jedoch egal. Wir bleiben brav und in deutscher Manier am Rand stehen und hörten auf die Verbotstafeln. Die Kulisse war auch so wunderschön.

Nach einem Tag voller neuer Eindrücke, in Begleitung von kletternden Gibbons, mit Ästen werfenden Makaken und wunderschönen Aussichten, kehrten wir in den letzten Sonnenstrahlen dem Nationalpark den Rücken. Wir hatten keine Elefanten gesehen, aber die Enttäuschung darüber hielt sich im Anbetracht der zahlreichen Eindrücke in Grenzen.

Auf einem kleinen Parkplatz am Rande des Khao Yai Nationalparks machten wir schließlich noch einen kurzen Halt. Anon erledigte einen kurzen Einkauf und als er zum Auto zurückkehrte, erblickten seine Augen plötzlich etwas auf dem Boden. Er schlug einen Haken und kniete sich nieder. Was hatte er da in der Hand? Neugierig geworden, sprangen wir aus dem Pick-up. Anon hielt ein kleines, lebloses Vögelchen in den Händen. Er zögerte nicht lange und begann mit 2 Fingern eine Herzdruckmassage. Dann beugte er sich runter und gab dem kleinen Piepmatz eine Mund-zu-Mund-Beatmung. Massage. Beatmung. Massage. Und plötzlich erwachte der kleine Vogel zurück zum Leben. Anon nahm ein wenig Wasser und gab es dem Vogel, der verdattert den Kopf schüttelte. Wer hatte ihn da zurück ins Leben geholt. Unser Guide setzte ihn sanft im Schatten eines nahegelegen Baumes ab und bestätigte unseren ungläubigen Gesichtern, dass sich der Vogel bestimmt gut erholen würde. Er könne einfach kein Tier sterben lassen. Diese surreale Erfahrung war auf jeden Fall der krönende Abschluss unserer Khao Yai Nationalpark Tour.

Sonnenuntergang im Khao Yai Nationalpark

_______________________

English version

Khao Yai National Park

The Khao Yai National Park is not far from Bangkok and a detour worthwhile in any case. It is a beautiful national park, with a rich flora and fauna. Of the national parks I’ve seen so far, the Khao Yai is way up the leaderboard.

Overnight stay

We stayed at Bobby’s Apartments. Bobby is actually Mike, is German and runs the apartments together with his Thai wife, who can cook divinely. Unfortunately I can’t find the site anymore. At the time we stayed there we were very happy and I think today it is still a good place to go.
We also booked our 1.5-day jungle tour with Mike and were very satisfied.

The Jungle Tour in Khao Yai National Park

The first day was only half a day. A typical Thai pick up picked us up. On the narrow wooden benches in the back we drove somewhere into the landscape. We had no idea what the trip would bring. After a detour to a market, we finally drove to a spring in the forest. Here, not far from the road, a large natural pool has formed. The water is deep blue and clear and really cold. But with the tropical heat, a little cooling is good. The local children were a little confused by the invasion of the white tourist troupe and preferred to retreat a bit. So we took over the role of the children and jumped in the clear water.
To my chagrin, I only had a swimsuit and no changing clothes. One would think that it is warm enough in Thailand and your clothes dries immediately. But the day has come to an end, the sun had no longer the required strength. And sitting in the breeze on the back of the pick-up, I quickly learned that even in Thailand, wet material on the skin can get pretty cold. But I had to go through it.
Still with the last sun rays we arrived at an elevation, from which we could look far into the landscape. Bats should be seen here. First the small ones, then the big ones. We were curious, because we had just recently seen them hanging from the ceiling of a cave. And they should then start so punctually?
Yes. Compared to me, the bats are really punctual when the alarm goes off. And as we were told, as soon as the sun had disappeared behind the horizon, the little bats came out of their caves. And then the big ones. Long black threads of bat swarms stretched across the horizon and into the landscape. I did not even know that there are bat swarms.

Bats on the night sky in Khao Yai Nationalpark

The second day

Also on the second day we jumped back on our pick up and drove directly into the national park. Our guide was Anon and was the most motivated and enthusiastic guide I have ever had. It felt like he was doing his job wholeheartedly. „Look, look, sexy Monkey,“ he called every time he found a gibbon somewhere in the tree tops. Then he always jumped excitedly out of the car and pointed to the trees, where we only saw green. Then, somewhere somehow, we saw a black spot. How does this person see this?

When we were deep enough in the National Park, we put on our sexy leech socks that looked more like sacks and pounded Anon into the woods afterwards. He made a gibbon call here and then to see if any are nearby. And when we shouted excitedly, „Some answered,“ then Anon just laughed. „That’s just another guide!“. Really? Sound same same for me. But different. So we stumbled through the jungle, with self-made leaves-hats on our heads made by Anon, past huge trees, termite buildings and stick insects. It was quiet in the jungle and I was quite happy about this –  for my first jungle hike.
After some time we stepped out of the jungle and followed a narrow path through the elephant grass to a lookout tower. Here we stayed in the frozen hope of watching elephants come to their waterhole. But that’s not a zoo and the elephants did not feel like showing off. Only the large holes in the bushes at the edge of the forest testified that the pachyderms had already passed here. So big and yet so hard to discover.
There was a smell of rain in the air and that also may have been a reason for the abstinence of the elephants. For who wants to get wet? We had continued on our way back to pick up and headed for a mountain. Forest and hills as far as the eye could reach. It made me happy to see how big the Khao Yai National Park is. Even if that is a naive thought, because I am such a small person and can not really look far.
The rain made his threat come true and when we were still on top of the mountain, a wall pulled up the slope. For seconds you could really see the rain approaching, so clearly cut off was this edge. I had never seen this before. We fled back to pick up, because like the elephants, we were not eager to get wet.

Gibbon in Khao Yai National park

Some time later, the sun was back and we were in some other place in the jungle at a beautiful waterfall. The signs said swimming was prohibited, but most people did not care. We stay well behaved in the German manner on the edge and listened to the prohibition boards. The scenery was so beautiful anyways.

After a day full of new impressions, accompanied by climbing gibbons, branch-throwing macaques and beautiful views, we turned our back on the national park in the last rays of sunshine. We had not seen any elephants, but the disappointment was limited considering the many impressions.

In a small parking lot on the edge of the Khao Yai National Park, we finally made a short stop. Anon did a quick shopping and when he returned to the car, his eyes suddenly caught something on the ground. He hit a hook and knelt down. What was he holding in his hand? Curious, we jumped out of the pick up. Anon held a small, lifeless little bird in his hands. He did not hesitate and began with 2 fingers a chest compression. Then he leaned down and gave the little birdie a mouth-to-mouth resuscitation. Massage. Ventilation. Massage. And suddenly the little bird came back to life. Anon took some water and gave it to the bird, who shook his head in disbelief. Who brought him back to life? Our guide gently set him down in the shade of a nearby tree and confirmed to our incredulous faces that the bird would surely recover well. He just could not let an animal die. This surreal experience was definitely the culmination of our Khao Yai National Park Tour.

Khao Yai Nationalpark The Dorie mit Blutegelsocken

Affe im Khao Yai Nationalpark

Tier im Khao Yai NAtionalpark

Guide im Khao Yai Nationalpark

Dorie im Khai Yai Nationalpark mit Blatt-Schirm

Landschaft im Khao Yai NAtionalpark

Landschaft im Khao Yai NAtionalpark

Merken