Lao Scarf
Habe ich mit dem „Lao Scarf“ etwa einen neuen Trend entdeckt? Ach, wohl kaum. Und so simpel dieser Schal scheinen mag, so besonders ist er doch. Denn ihn gibt es in keinem Laden hier zu kaufen.
Als ich in Laos letztes Jahr war, habe ich einige Zeit in Luang Prabang verbracht. Dort findet man alle erdenklichen Arten von klassischem Handwerk. Es ist eine Handwerksstatt. Papierschöpfereien, Holzschnitzarbeiten und auch Seidenwebereien. Die Handwerksstätten liegen natürlich nicht mitten in der Stadt aber ganz in der Nähe und man sollte unbedingt einen Ausflug dorthin unternehmen.
Jeden Abend gibt es einen riesigen Nachtmarkt in Luang Prabang, auf dem alle Waren der einheimischen Handwerker verkauft werden. Und es gibt wirklich wunderschöne Sachen. Darunter mischen sich auch immer Händler, die importierte Ware aus Thailand und anderen Ländern verkaufen wollen. Wir haben versucht das zu umgehen und nur die heimischen Händler zu unterstützen. Und da habe ich eben auch diesen Schal entdeckt.
Angeblich ist er aus echter Seide. Das kann man feststellen, wenn man die Ecken anzündet. Seide riecht dann nach verbranntem Haar. Aber ich wollte meinen Schal nicht anzünden. Denn eigentlich ist es mir egal. Ich weiß, wo er produziert wurde und ich habe mit der Frau, die ihn hergestellt hat geredet und verhandelt. Es steckt harte Arbeit und Mühe darin und die Qualität ist überragend. Der Schal ist leicht und weich und hat nie ausgefärbt. Und als wir unseren Handel abgeschlossen hatten, da war die Verkäuferin und ich zu gleichen Teilen glücklich. Und das war wunderschön.
Wenn man hier in Europa in den Kaufhausketten seine Klamotten kauft, dann weiß man meist nicht, wie die Produktionsstätten aussahen oder wer diese Stücke gefertigt hat. Man verhandelt nicht mit dem Verkäufer und das Glücksgefühl bei einem Kauf ist ein ganz anderes. Das ist eigentlich schade.
Wenn ich diesen Schal trage, denke ich immer an die schöne Zeit in Luang Prabang und freue mich jedes Mal aufs Neue. Ich hoffe, jeder findet mit der Zeit auch mal so ein Teil ?
Dickes Dankeschön an Valentin Blüml für die überragenden Fotos 🙂
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