Ich habe schon lange nicht mehr einen persönlichen Beitrag geschrieben. Irgendwie war für Personal Stuff kein Platz in letzter Zeit. Oft liest man „Man muss einen Nischenblog haben, um erfolgreich zu bloggen.“ Und ich habe überlegt in welche Nische ich gehen könnte. Fashion und Travel sind ein wenig überlaufen – ich weiß. Aber von was soll ich mich trennen? Von gar nichts!

Weshalb Reisen so ein wichtiger Bestandteil meines Lebens ist

Ich bin schon immer gerne verreist. Schon als Kind war es für mich klar, dass ich die ganze Welt sehen will. China faszinierte mich am meisten (und bis heute habe ich es noch nicht hingeschafft) – weit weg und exotisch und so anders. Meine erste große Reise ging dann nach dem Abitur 2012 nach Thailand. Es war so spannend und wild. 6 Wochen nur mit einem Rucksack unterwegs. Alle 2-3 Nächte an einem anderen Ort. Fremde Welten, Kulturen, Menschen. Einfach in den Tag hineinleben und die durchgeplante Lebensweise der westlichen Welt hinter einem lassen. Ich hatte eine Woche lang weder WLAN noch sonst einen Kontakt zur Außenwelt. Ich habe jeden Tag nur einen Bikini, T-Shirt und kurze Hose gebraucht, habe mich kaum noch geschminkt und habe wieder zurück gefunden zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Seitdem hat mich das Reisefieber gepackt und so oft ich kann, versuche ich den Rucksack auf meinen Rücken zu schnallen und für einige Wochen der gewohnten Welt zu entfliehen. Ja, es ist durchaus eine Flucht. Denn das Leben hier kann manchmal überwältigend sein. Überfordernd. Beängstigend. Eine Auszeit tut dann gut. Und Backpacking ist wie ein Reset für mich. Jedes Mal komme ich geerdeter und ein Stück weiser zurück, fokussiert auf die wichtigen Dinge im Leben. Das Gefühl und dieser Fokus verblassen dann natürlich nach einiger Zeit zurück im Alltagstrott wieder. Dann wird es wieder Zeit sich über die nächste Reise Gedanken zu machen. Und ich erzähle sehr gerne davon. Denn natürlich erlebt man spannende Dinge, die wunderbare Geschichten ergeben. Nein, das Traveln könnte ich niemals aus meinem Blog streichen.

Warum ich auch Fashion nicht streichen kann

Man kann nicht das ganze Jahr auf Reisen sein. Oder zumindest nicht, wen man die Ziele verfolgt, die ich verfolge. Es braucht also noch eine weitere Leidenschaft, der ich mich den Rest der Zeit hingeben kann. Ich erinnere mich, wie ich schon als Kind in den viel zu großen Stöckelschuhen meiner Oma herumspaziert bin oder Sachen meiner Mama anprobiert habe. Es war immer ein wenig das Spiel mit dem Verkleiden. Und das ist bis heute so. Was ich trage und wie ich mich fühle gehen Hand in Hand. Starte ich entspannt in den Tag, wird mein Outfit ähnlich entspannt sein. Bin ich eher nicht so gut drauf, dann werden die hohen Schuhe ausgepackt, um mich aufzubauen – wortwörtlich und auch bildlich. Manchmal wäre ich lieber jemand anderes, dann experimentiere ich mit neuen Looks. Das richtige Outfit lässt dich selbstsicherer und besser fühlen. Ihr seht: Wie ich mich kleide hat auch immer etwas mit meiner Laune und meinem Leben zu tun. Es ist eine tägliche Neuerfindung meiner eigenen Person, eine Inszenierung – ohne es negativ zu meinen. Manche haben vielleicht ihren unerschütterlichen gleichen Signature-Look, in dem sie sich immer wohl fühlen. Manch anderen ist ihr Outfit auch einfach nicht wichtig. Für mich ist mein Outfit ein Teil meiner Ausdrucksweise. Manchmal ist es auch nur ein einziges Teil, was mich super happy macht. Ja, und manchmal gefällt mir es so gut, dass ich es auch zeigen will. Also kann ich auch Fashion nicht aus meinem Blog streichen.

Ich will mich nicht einschränken!

Ganz ursprünglich habe ich diesen Blog für mich selbst gegründet. Um über mein Leben zu berichten, ohne das Ziel, dass es viele Menschen lesen. Das kam erst mit der Zeit, als ich gemerkt habe, dass immer mehr Menschen mitlesen und sich dafür interessieren, was ich tue. Reisen bietet für mich den perfekten Gegenpart zur Mode. Und wenn ich noch mehr Themen aufnehmen will, dann tue ich das doch einfach. In dieser ganzen Blogger-Spirale, wo es nur noch um Reichweite und bezahlte Aufträge geht, verliert man schnell mal den Grund aus den Augen, warum man überhaupt so weit gekommen ist: Weil die Menschen das gelesen haben, was man ohne Konzept frei drauf los geschrieben hat. So wie diesen Beitrag.