Wer den Norden Indiens entdecken möchte, dem empfehle ich eine Rundreise durch das zauberhafte Rajasthan. Die Region ist gespickt von alten Forts und geschichtsträchtigen Tempeln und eine Stadt ist kitschiger als die nächste. Meine Empfehlungen für eine spannende Rajasthan Rundreise von 2 bis 3 Wochen findet ihr hier.

  • Delhi & Agra (mind. 2 Tage)
  • Jaipur (mind. 2 Tage)
  • Pushkar (mind. 1 Tag)
  • Jaisalmer (mind. 2 Tage)
  • Jodhpur (mind. 1 Tag)
  • Udaipur (mind. 2 Tage)
  • Zusatz: Varanasi (mind. 1 Tag)

Rajasthan Rundreise Start: Delhi

Die meisten werden in Delhi ankommen. Wer nicht gleich weiterreisen will, sollte sich hier 2 Tage Zeit nehmen. Einen Tag um Delhi selbst zu erkunden und einen, um nach Agra zu fahren und das Taj Mahal zu besichtigen. Wer mag, kann das aber auch – wie ich – am Ende machen und direkt aus der hektischen Millionen Metropole abhauen. Wenn du einen Kulturschock vermeiden willst, ist das vielleicht die bessere Option.

Jaipur

Mit dem Bus oder Flugzeug erreichst du die pinke Stadt Jaipur mehr oder weniger schnell. Es gibt auch Züge, jedoch stellt sich Zug fahren in Indien als unerwartet kompliziert heraus, weshalb ich vor allem für den Anfang empfehle auf einen Bus zurück zu greifen. Alternativ kannst du Zugbuchungen natürlich über eine Travelagency abschließen und hast damit vielleicht das größere Glück einen begehrten Platz zu ergattern.

Für Jaipur selbst solltest du mindestens 2 volle Tage einplanen. Die Stadt ist gespickt mit Sehenswürdigkeiten. Zu den absoluten Highlights meiner Reise gehört das Amber Fort, welches sich am Rand von Jaipur befindet. Rechne hier mindestens 2 Stunden ein.

TIPP: Wer sich die volle Dröhnung Kultur und Sightseeing geben will, der sollte sich das Combosite Ticket zulegen. Damit sparst du ordentlich, vor allem wenn du einen Studentenausweis besitzt (darauf achten, dass du ein Foto auf dem Ausweis hast oder einen Führerschein zum Vergleich mitnehmen, um deine Identität eindeutig zu belegen).

Einen Fahrer für einen Tag zu mieten, ist meiner Meinung nach nicht notwendig, vor allem wenn du eine indische Sim-Karte hast, denn dann kannst du dir fast immer ein Uber bestellen (außer in den frühen Morgenstunden). Auch sonst kommst du mit ein bisschen Verhandlungsgeschick billiger weg, wenn du die Einzelwege aushandelst. Bequemer ist es natürlich mit einem Fahrer oder einer organisierten Tour.

Ebenfalls empfehlenswert, um ein wenig Einblick in die Geschichte zu bekommen, ist es eine Free Walking Tour durch Jaipur zu machen. Diese gehen meist 1,5h und du bekommst einen kleinen Einblick in Kultur und Geschichte der Stadt.

Pushkar

Nächster Stopp ist Pushkar. Das kleine Örtchen bietet ein wenig Entspannung zur 4 Mio. Menschen Metropole Jaipur.

Außer du bist zur Zeit der Camel Fare dort. Dann steigen nicht nur die Hostelpreise stark an, sondern die Stadt ist auch besonders quirlig. Die Camel Fare findet jedes Jahr statt und ist auf jeden Fall sehenswert.

Abgesehen davon gilt Pushkar als Stadt des Schöpfer-Gottes Brahma und beherbergt den einzigen ihm-gewidmeten Tempel. Am See mitten in der Stadt finden jeden Tag rund um die Uhr Rituale statt und du kannst die Menschen dabei beobachten, wie sie sich an den Ghats waschen und beten. Am besten lässt sich das von einer der zahlreichen Dachterrassen genießen.

In Pushkar solltest du mindestens einen Tag einplanen, zu Zeiten der Camel Fare vielleicht sogar lieber 2. Und manch einem gefällt es so gut, dass er gleich eine Woche bleibt.

Kamelreiten Jaisalmer

Jaisalmer

Jaisalmer wird auch die gelbe Stadt genannt und ist für sein wunderschönes, gelbes Fort bekannt. Während du dieses relativ schnell erkundet hast, kann Jaisalmer mit noch einem weiteren Highlight aufwarten: Wüstensafaris mit Kamelen.

Von Tagesausflügen bis mehrere Nächte kannst du in den Tiefen der Wüste verbringen. Dieses Erlebnis gehört meiner Meinung nach unbedingt zu einer Rajasthan Rundreise. Von Glamping bis Schlafen auf dem Boden ist alles dabei. Ein bisschen Vorab-Recherche ist deswegen nicht nur für das Tierwohl empfehlenswert. Für mich war die Wüstensafari das absolute Highlight meiner gesamten Rajasthan Rundreise und ich kann es wirklich nur jedem wärmstens empfehlen.

Übrigens: Wer mit dem Bus anreist, der kann sich einen Schlafbus nehmen und spart sich somit eine Nacht in einer Unterkunft sowie einen ganzen Reisetag. Die Schlafbusse sind im Normalfall relativ komfortabel und du kannst auch tatsächlich richtig in einem Bett liegen.

Jodhpur

Sie ist dank des bunten Anstrichs der Häuser unter dem Fort auch als blaue Stadt bekannt. Die einen lieben es, die anderen hassen es. Nach dem verschlafenen Jaisalmer ist es in jedem Fall ein Kontrast. Das imposante Fort ist einen Abstecher definitiv wert. Im Eintrittspreis inbegriffen ist auch ein Audioguide, den ich euch nur ans Herz legen kann.

Übrigens: Mit Studentenausweis spart man sich wieder einige Euros – oder Rupie.

Wer noch etwas Nervenkitzel wünscht, der kann auch per Zipline über Teile des Forts schweben – Sightseeing der anderen Art. An smoggingen Tagen lohnt sich die Sonnenuntergangstour übrigens nicht. Die schönere Zeit ist dann zum späten Nachmittag.

Udaipur

Einen etwas längeren Stopp haben wir in der Stadt der Seen eingelegt. Udaipur besticht mit einer malerischen Lage und einer entspannteren Verkehrssituation. Die vielen Dachterrassen mit Blick auf die Seen und romantischen Paläste, laden einfach zum Verweilen ein. Absolut empfehlenswert ist auch ein Ausflug zum Tiger Lake aka. Lake Badi. Der künstlich angelegte See liegt ca. 12km außerhalb der Stadt und bisher verirren sich hier kaum Touristen her. Sehr malerisch liegt er zwischen den grünen Hügeln und bietet eine Pause vom ewigen Hupen der Stadt.

Außerdem findet ihr in Udaipur den größten Palast Rajasthans, den du teilweise auch besichtigen kannst. Wir haben hier 3 ganze Tage verbracht, einplanen würde ich mindestens 2.

Udaipur

Varanasi

Eigentlich könntest du von hier aus den Weg zurück nach Delhi antreten, aber der Norden Indien hat noch ein Highlight zu bieten, das ich auf keinen Fall auslassen würde: Varanasi. Die Stadt, in die die Menschen fahren, um zu sterben. Berühmt durch die Leichen-Verbrennungen an den Ufern des Ganges und Schauplatz ganz wilder Szenerien. Und ich bin so froh, dass ich es gesehen habe!

Wer sich Zeit, Nerven und Sitzfleisch sparen will, kann nach Varanasi fliegen. Für alle anderen bietet sich der 27h Direkt-Zug an. Am Ende habe ich zwar einige Körperteile nicht mehr gespürt, aber dank Schlaf-Koje war ich wirklich gut ausgeruht und habe auch unterwegs viel Zeit und Spaß gehabt. Bucht den Zug am besten über eine Travelagency, um euch Nerven zu sparen.

Vor Ort gibt es genau 4 Dinge, die ihr machen könnt und auch solltet:

  1. Eine (Free) Walking Tour durch die Stadt, bei der ihr wieder etwas mehr Einblick in die Traditionen und Geschichte bekommt und eurem Guide alle Fragen stellen könnt, die euch in den Sinn kommen – und ich garantiere euch, ihr werdet Fragen haben.
  2. Die tägliche abendliche Zeremonie am Ganga Arti Ghat beobachten.
  3. Das Manikarnika Ghat mit den Leichen-Verbrennungen besuchen (besonders abends hast du das Gefühl direkt ein paar Jahrhunderte zurück katapultiert zu werden). Absolutes Muss!
  4. Eine Bootstour auf dem Ganges machen. Die Stadt sieht vom Wasser aus nochmal anders aus und du kannst das Treiben an den vielen Treppen zum Fluss in Ruhe beobachten. Vorsicht aber, dass du nicht mit dem Wasser des Ganges in Berührung kommst. Obwohl hier viele Menschen darin baden, gehört der Ganges zu den meist-verseuchten Gewässern der Welt und beheimatet jede Menge Krankheitserreger.
Rajasthan Rundreise: Varanasi als Extra-Stopp

Über Agra nach Delhi

Wer Agra und Delhi nicht schon am Anfang der Reise besichtigt hat, der kann sich von Varanasi aus einen Nachtbus nach Agra nehmen. In der Früh bei der Hostelkette seines Vertrauens das Gepäck abladen und das Taj Mahal besuchen und am Nachmittag in einen weiteren Bus hüpfen und zurück nach Delhi fahren. Wer es etwas entspannter haben will, der bleibt eine Nacht in Agra, nimmt die Chance wahr zur Öffnung des Taj Mahals um 6 Uhr morgens an den Toren zu stehen und das Gelände quasi für sich allein zu haben und fährt danach nach Delhi. Und alle anderen nehmen den Flieger oder den – fast immer ausgebuchten – Zug zurück in die Hauptstadt.

Natürlich hat der Norden Indiens und auch Rajasthan noch so viel mehr zu bieten. Aber mit dieser Reiseroute war ich mehr als zufrieden. Damit hast du die wichtigsten Städte abgeklopft und eine gesunde Mischung der Städte erlebt.